170.000 Mitarbeiter weltweit. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/ueberblick.html#:~:text=Das%20Unternehmen%20ist%20an%20den,lag%20bei%20150%2C0%20Mrd)
Karl wird 1844 in Karlsruhe geboren und macht schon direkt Probleme, bevor er überhaupt auf der Welt ist. Seine Eltern sind nämlich nicht verheiratet, und noch schlimmer, seine Mutter ist evangelisch und sein Vater katholisch, ja auweia. (Mercedes-Benz in aller Welt, Nr. 199, Ausgabe 1/1986)
Ein anderes folgt aber schon kurz danach. Es geht um Karls Vater, Johann Georg Benz. (https://web.archive.org/web/20141007000037/http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick89/aufsatz2.de)
Damals war es nämlich so: Wer Lokführer war, hat nicht einfach drei Tage die Woche easy gestreikt und drei fünf brutto plus Weihnachtsgeld nach Hause geholt, sondern musste ständig bei laufender Fahrt am sogenannten „offenen Führerstand“ das Fahrzeug bedienen. Die Folge, Karl Senior starb nur drei Jahre nachdem er seinen Traumjob bekommen hatte an einer Lungenentzündung. Carl Junior war da grade mal zwei Jahre alt. (https://www.stern.de/wirtschaft/lokfuehrer-bei-der-deutschen-bahn--so-viel-gehalt-verdienen-sie-34221798.html, https://www.gdl.de/fileadmin/user_upload/www_gdl_de/pdf/service/tarifvertraege/2021-03-01_BuRa-ZugTV.pdf, https://web.archive.org/web/20141007000037/http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick89/aufsatz2.de)
Karl ist ein schlauer Junge und sehr gut in der Schule. Er hat, vielleicht durch seinen Vater, ein enormes Interesse an Technik. Bildung ist zu dieser Zeit aber teuer, und die Familie Benz alles andere als wohlhabend. Wie gut, dass er schon früh ein Macher ist und sich sein erstes Taschengeld mit der Reparatur von Uhrwerken verdient. (Mercedes-Benz in aller Welt, Nr. 199, Ausgabe 1/1986, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/ka300/exhibits/show/vom-privilegienbrief-zum-bundesverfassungsgericht/carl-benz-und--carlsruhe-)
Karl studiert von nun an am Polytechnikum Karlsruhe Maschinenbau. (Mercedes-Benz in aller Welt, Nr. 199, Ausgabe 1/1986)
Für den Berufseinstieg verschlägt es den Highperformer nach Mannheim, wo er in einer Wagenfarbrik arbeitet .... joa, dass isses aber nicht, nach 4 Jahren wechselt er zu einer anderen Firma die Brücken baut und naja, ein Karl Benz ist kein Brücken-Bauer, er wechselt zu einer Eisenkonstruktionfirma nach Wien. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.29)
Weil er im Krieg gegen Frankreich 1870-71 als einziger Sohn einer Witwe nach den damaligen Gesetzen nicht eingezogen werden kann, hat er auch direkt Zeit für seine erste Firmengründung. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.29)
Als erfolgreicher Entrepreneur fehlt da jetzt nur noch ein Schritt zum highperformer. Das Familienglück, Karl heiratet 1872 Bertha Ringer und sie bekommen insgesamt 4 Kinder über die nächsten Jahre. (Mannheimer Verschwörung, Handelsblatt, 2.6.2015, S.24)
Sein Geschäftspartner, mit dem er das Unternehmen gegründet hatte, erweist sich als unfähig, daher brauch er wieder mal von einer Frau einen Startzuschuss. Bertha hilft Karl den Mitgründer aus der Firma rauszukaufen, jetzt ist das Ziel klar. Motorisierte Kutschen bauen! (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.29)
Karl ist ja wie wir wissen ein cleveres Kerlchen, damit keiner Auge macht, lässt er all seine Arbeit von Beginn an patentieren. (Die amerikanische Stadt, Der Spiegel, 24.11.2020; Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.30)
Karl schafft es, klassische Banken zu überzeugen. Geil, jetzt die neue Kohle in die Technologie stecken und skalieren. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.29)
Der Name der neuen Firma: Benz & Co. Rheinische Gasmotoren Fabrik (Die amerikanische Stadt, Der Spiegel, 24.11.2020, Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.29)
Und die Kiste kann richtig was, stolze 11kmh Höchstgeschwindigkeit und fast ein PS lassen Mannheim erzürnen. Carls eigener Sohn Eugen musste auch während der – nennen wir sie Probefahrt – immer nebenherlaufen und den Tank weiter befüllen, weil das Teil so schnell leer ist. (Die amerikanische Stadt, Der Spiegel, 24.11.2020)
Hilfe bekommt er auch wieder von seiner frau Bertha. Diese fährt einfach zusammen mit den Kindern ohne den Mann mit dem Benz von Mannheim nach Pforzheim, 104km, die erste Automobil Fernfahrt der Welt. Das lässt die Leute staunen. Als sie ankommt, schickt sie Telegramme von ihrer Fahrt an alle großen Zeitungen und alle Städte der Welt. Das macht Aufsehen. (Mannheimer Verschwörung, Handelsblatt, 2.6.2015, S.24)
1890 ist die Benz & Cie. Rheinische Gasmotoren Fabrik schon die zweitgrößte Fabrik für Motoren in ganz Deutschland. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.29)
Gottlieb Daimler wird 1834 in einfachen Verhältnissen als sohn eines Bäckers in der nähe von Stuttgart geboren. (Der Vater des Automobils (deutschlandfunk.de))
Gottlieb ist aber auch an Technik interessiert, das kombiniert mit seinen handwerklichen Fähigkeiten bringt ihm zu einer Ausbildung zum Büchsenmacher. Er ist gut in seinem Gebiet, weshalb er danach noch Maschinenbau an der polytechnischen Schule Stuttgart studiert. Studieren ist damals ein echter flex, hinzukommt, dass er auch mehrere Auslandsreisen in sein Studium integriert. Gottlieb hat es also in seinen 20ern schon bildungstechnich nach ganz oben geschafft. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.21f)
Unter seinen Mitarbeitern ist ein erst 19 Jahre alter Konstrukteur, der aber schon zu den besten der ganzen Fabrik gehört. Sein Können fällt Daimler sofort auf, er ahnt noch nicht, dass beide in Zukunft gemeinsam die Welt verändern werden. Der Name des 19-Jährigen: Wilhelm Maybach. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.23)
Die beiden verstehen sich blind und arbeiten sehr gut zusammen. Auch privat läuft es bei Gottlieb. 1867 heiratet er Emma Pauline Kuntz, mit der er 5 Kinder haben wird. (https://www.dhm.de/lemo/biografie/gottlieb-daimler)
Daimler wird technischer Direktor und Maybach Leiter des Konstruktionsbüros. Hier haben sie die Infrastruktur, die sie brauchen, um das Motorengame auf das nächste Level zu bringen. In den nächsten Jahren skaliert die Fabrik. Von anfänglich ca. 60 auf später über 200 Mitarbeiter. (https://www.dhm.de/lemo/biografie/gottlieb-daimler; Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.24)
Es gibt aber ein Problem. Daimler ist technischer Direktor, es gibt aber auch einen kaufmännischen Direktor, Nikolaus Otto, dem auch die Fabrik gehört. Er erfindet auch eigene Motoren, am bekanntesten wohl den den 4 Takt Otto-Motor, der seinen Namen trägt. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.24f)
1882, nach 10 Jahren wird Gottlieb vom Aufsichtsrat gefeuert. Dieser Otto hatte den Machtkampf gewonnen. Auch sein Freund Maybach hatte kein neues Angebot mehr bekommen und wird vor die Tür gesetzt.
Er verhandelt seine saftige Abfindung bei seinem Austritt. 112.000 Reichsmark in Aktien, die nach nur einem Jahr 96 Prozent Rendite bringen. Crazy!! Maybach und Daimler haben jetzt also den Kopf voller Ideen und endlich die nötigen Ressourcen ihr eigens ding zu machen. Ab jetzt wird die Welt verändert! (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.25; https://www.dhm.de/lemo/biografie/gottlieb-daimler)
Das Getue macht die Nachbarn stutzig, sie rufen die Polizei, denn sie denken die zwei pressen falsche Münzen in der Werkstatt. (https://www.stuttgart-tourist.de/a-gottlieb-daimler-gedaechtnisstaette)
Nach 3 Jahren schaffen sie es endlich. Der neue Motor ist wesentlich kleiner und schneller als der große Ottomotor. Auch wichtig, der neue Viertakter wird mit Benzin statt mit Gas betrieben. 1885 wird das Ding patentiert. (https://www.dhm.de/lemo/biografie/gottlieb-daimler)
Dann bauen sie es in eine Kutsche ein, die fährt auch, geil. Weiter gehts mit einer Straßenbahn, die fährt auch. Sie bauen es sogar in ein Luftschiff ein. (https://www.dhm.de/lemo/biografie/gottlieb-daimler)
1889 steht das Gefährt. 1,5 PS, 4 Räder und technisch krasser als das Modell des Konkurrenten. Um dieses Wunder der Technik fachmännisch zu präsentieren, geht es nach Paris zur Weltausstellung. Hier ist ihr Automobil das Beste, die Menschen sind begeistert von dieser neuen Art Fahrzeug. (Die Person hinter dem Produkt, Hans D. Barbier & Fides Krause-Brewer, S.26; https://www.kulturgut-mobilitaet.de/aktuell/hist-mobilitaet/1166-weltausstellung-paris-1889-der-daimler-stahlradwagen-wird-gezeigt)
Business technisch läuft es also, privat geht es jedoch bergab. 1889 stirbt Gottliebs Frau Emma, auch er ist schwer krank, er hat Herzprobleme. (https://www.dhm.de/lemo/biografie/gottlieb-daimler)
In Frankreich entsteht ein regelrechter Hype um das Automobil. Es gibt hier sogar die ersten rennen, welche von einem Fahrer mit Daimler Motor gewonnen werden. (https://www.dhm.de/lemo/biografie/gottlieb-daimler; https://www.spiegel.de/geschichte/paris-rouen-1894-das-erste-autorennen-der-welt-a-979220.html)
Die Pause ist aber nur von kurzer Dauer. Die Daimler Motoren machen in aller Welt Schlagzeilen. Ein Engländer namens Frederik Simms sieht das Potenzial und will ein Vermögen in die Firma investieren. Er hat aber eine Bedingung, Daimler muss wieder her. (https://mercedes-benz-publicarchive.com/marsClassic/de/instance/ko/Aus-Daimler-Motor-Syndicate-wird-British-Motor-Syndicate.xhtml?oid=4909563)
Daimler und Maybach haben das, was sie wollen. Mit dem Geld können sie sogar ihre Fabrik ausbauen und neue Modelle testen. Es gibt nun neben dem normalen Auto auch Taxis, Busse und LKWs. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/magazin/kultur/100-dinge-lkw-bus.html)
Die Geschichte der zwei namens endet aber hier natürlich nicht. Es geht um die Gründung des Mitteleuropäischen Motorwagen-Vereins, beide sind als führende experten in der Branche natürlich anwesend. (https://www.sueddeutsche.de/auto/125-jahre-auto-nicht-daimler-sondern-benz-1.1049415; https://automuseum-stuttgart.de/das-liederbuch-des-automobilclubs-mercedes-benz-museum-inside-nr-6-2020/; https://mercedes-benz-publicarchive.com/marsClassic/de/instance/ko/Gruendung-des-ersten-deutschen-Automobilclubs.xhtml?oid=4909574)
Sein Name ist eigentlich Emil Jellinek. Er wird 1853 als Sohn eines Rabbiners in Leipzig geboren. Die Familie ist sehr belesen, der Vater gelehrtere rund seine Brüder beide Professoren. Er ist das schwarze Schaf der Familie, denn Schule ist nicht so sein Ding. (Emil Jellinek und seine Tochter Mercedes. (mercedes-benz.com))
Daher geht er mit 19 nach Frankreich, um französisch zu lernen. Durch diese Fähigkeit und weil er gut mit Leuten kann, plus die Beziehungen seines Vaters, bekommt er nach einiger Zeit einen Job beim österreichischen Konsul in Marokko. Das ist damals eine französische Kolonie. Er steigt also in der Diplomatie ein. Das kann er recht gut, so gut, dass er 1874 mit gerade einmal 21 Jahren zum Vizekonsul von Algerien befördert wird. Emil ist ein Macher, aber Diplomatie ist für ihn eher ein Halbtags-Job. (Lieblingstochter als Namensgeberin (nwzonline.de))
So, jetzt kommt aber das Problem. Emil ist reich, erfolgreich und Serial Entrepreneur mit Familie, der im Ausland wohnt. Das kostet Zeit und Energie. Er will wieder zurück nach Europa. (https://www.mercedes-benz.com/de/innovation/meilensteine/emil-jellinek/)
Es gibt es verschiede Städte, die für Highperformer in Frage kommen. Er entscheidet sich für Wien und gründet hier eine neue Niederlassung für seine Versicherung. Business is boomin, und auch an der Börse spekuliert er erfolgreich. Er bekommt eine Tochter namens Mercedes. Das Ding ist, Emil liebt seine Tochter abgöttisch. Er lässt eine neue Villa erbauen, die er Mercedes Villa nennt. (https://www.mercedes-benz.com/de/innovation/meilensteine/emil-jellinek/#:~:text=1889%20%C3%BCbersiedelt%20Emil%20Jellinek%20mit%20seiner%20Familie%20zur%C3%BCck%20nach%20Wien.&text=Die%20Gesch%C3%A4fte%20von%20Emil%20Jellinek,eine%20viersitzige%20Benz%2DKutsche%20abl%C3%B6st; https://www.nwzonline.de/reisen/nizza-frankreich-lieblingstochter-als-namensgeberin_a_1,0,610171261.html#)
Maybach, damals oft als der König der Konstruktionen gefeiert, geht am Ende 1907 bitter enttäuscht aus dem Unternehmen und gründet… dreimal dürft ihr raten: Maybach – diese Dinger hier. (https://www.dpma.de/english/our_office/publications/milestones/automobiles/maybach/index.html, https://www.mercedes-benz.com/de/innovation/meilensteine/unternehmensgeschichte/)
Also, die Autos schaffen es also doch und setzen sich durch, und Daimler aus Cannstatt hat zu der Zeit um die 350 Mitarbeiter, die bis zu 100 Autos pro Jahr ausliefern können. (https://www.spiegel.de/geschichte/der-erste-mercedes-a-946468.html)
Neben dem Markennahmen „Mercedes“ fehlt bekanntlich jetzt noch ein wichtiges Merkmal – richtig, der Stern. Der ist seit 1909 eingetragen und den will der Legende nach Gottlieb Daimler über seinem Werk in Deutz und seinem Wohnhaus aufgehen lassen – aha. (https://www.spiegel.de/geschichte/der-erste-mercedes-a-946468.html)
Die DMG zieht erstmal um nach Untertürkheim, neues großes Werk, weil die Welt mehr Autos braucht: Check. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1886-1920.html)
Beide Firmen produzieren in den folgenden Jahren dann erstmal weiter PKW und Nutzfahrzeuge, beides Branchen, die gut abgehen. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1886-1920.html)
Benz & Cie, oder auch Benz & Co, schafft mittlerweile die Massenproduktion des sogenannten Velocipede, für Dummies: Vier Reifen, zwei Sitze, ein Motor, fertig. Genial. Für manche heute das erste massentaugliche Auto.
Also das, was Daimler auch schon kann. (https://www.historyhit.com/facts-about-karl-benz-creator-of-the-first-automobile/)
unser lieber Carl, ne nicht der, der andere, muss sich dabei aber mit nervigen Mitgesellschaftern rumschlagen und will Motoren nur für Autos bauen. (https://www.mercedes-benz.com/de/innovation/meilensteine/unternehmensgeschichte/)
Deswegen gründet er 1906 in Ladenburg bei Mannheim die Firma „Carl Benz Söhne“, eine reine Firma für nur Automotoren, ihr dürft ja mal raten, wer die 1912 übernimmt. Richtig, seine Söhne. (https://www.mercedes-benz.com/de/innovation/meilensteine/unternehmensgeschichte/)
Der Stern steht übrigens für die „heilige Dreifaltigkeit“. Nämlich für mobil sein „zu Lande, zu Wasser und zu Luft“. Also überall wo man die Daimler Motoren einsetzen kann. (https://www.mercedes-benz.com/de/innovation/meilensteine/unternehmensgeschichte/; https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1886-1920.html)
Und wie ihr noch aus zum Beispiel unserem Quandt Video wisst, sind Flugzeugmotoren ne Gelddruckmaschine im Krieg. Deswegen werden ab jetzt auch die Motoren in Flugzeuge gebaut und beide Werke werden die größten Flugmotorfirmen der damaligen Zeit. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1886-1920.html)
Die deutsche Autoindustrie ist zu der Zeit aber auch so in der Zwickmühle, weil durch die Friedensverträge auf einmal andere Firmen wie die Ford Motor Company in Deutschland angekommen waren und die Währung auch noch einbricht – shit. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1920-1933.html)
Die DMG steht jetzt komplett mit dem Rücken zur Wand. Überlegungen werden laut, die Werke in Sindelfingen und den neuen Hauptsitz Berlin-Marienfelde zu verkaufen. (https://mercedes-benz-publicarchive.com/marsClassic/de/instance/ko/1922.xhtml?oid=4909878; https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1920-1933.html)
1923 kommt dann die Billion Dollar Idee: unter dem Namen Mercedes werden nun Fahrräder und für ne kurze Zeit Schreibmaschinen produziert – naja keine Ahnung, fragt einfach nicht. Wurde auch kein Erfolg. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1886-1920.html)
So, für diese neue Kooperation müssen wir wieder einen neuen Namen lernen: Das ist Wilhelm Kissel, der 1885 an einem Ort namens Haßloch geboren wurde. Das ist für die Geschichte unwichtig, klingt aber witzig. (https://www.deutsche-biographie.de/sfz41195.html#ndbcontent_leben)
Alles geschieht aber unter der Feder von Wilhelm Kissel, der die Fusion erst möglichmacht. Er übernimmt ab nun den Vorsitz, quasi der erste CEO von Mercedes Benz. (https://www.deutsche-biographie.de/sfz41195.html#ndbcontent_leben)
Mit vereinten Kräften kann man nun neu angreifen und raus aus der Krise kommen. Selbst die Great Depression 1929 ist jetzt kein Problem mehr. Okay guuut, in der Theorie vielleicht, der liebe Wilhelm muss noch eben in der Finanzkrise mehr als 4.000 Angestellte feuern und beim Rest die Arbeitszeiten halbieren, aber Schwamm drüber. Keiner gemerkt. (Arbeitsam und autoritär, Stuttgarter Zeitung, 01.08.2020)
Trotz Krise läuft die Produktion im wahrsten Sinne am laufenden Band. Nach Ford-Vorbild führt Kissel 1928 auch in Untertürkheim die Fließbandproduktion ein, ein absoluter Gamechanger der Produktivität! Vier PKW-Modelle in Mittel- und Oberklasse, viele neue Nutzfahrzeuge, zum Beispiel den ersten mit Dieselmotor und drei Sportwagen. (Arbeitsam und autoritär, Stuttgarter Zeitung, 01.08.2020; https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1920-1933.html)
Also ist Anfang der Dreißiger und es ist weiter Krise angesagt und Kissel bekommt Druck von seinen Investoren, vor allem der Deutschen Bank. Laut Management Lehrbuch heißt das erstmal eins: Tausende Mitarbeiter entlassen, insgesamt 35% der gesamten Belegschaft in nur 4 Jahren. (https://www.deutsche-biographie.de/sfz41195.html#ndbcontent_leben)
Heißt konkret, im Zuge der Aufrüstungs- und Autarkiepolitik profitiert Mercedes von staatlichen Aufträgen und wird zu einem wichtigen Zulieferer für die Wehrmacht. (Mercedes-Benz Group AG - Geschichte 1933-1945)
Der "Stern" des Unternehmens, der damals schon als Marke weltweit bekannt ist, wird teilweise zum Symbol des industriellen Aufbaus unter den Nationalsozialisten. Hitler liebt nämlich Autos und vor allem die mit Stern. (Der Spiegel - Bündnis zwischen Dreizack und Hakenkreuz)
Auch die Mitarbeiter wachsen von ca. 9.000 1932 auf mehr als Sechzigtausend im Jahr 1944. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1933-1945.html; https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/magazin/kultur/75-jahre-2-weltkrieg.html)
Von den mehr als 60k Beschäftigten, sind allein im Jahr 1944 fast die Hälfte Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und auch KZ-Häftlinge. Das macht sich im Nachhinein natürlich nicht so gut und ist bis heute das dunkelste Kapitel der Marke. Zwar hat der Konzern die Hinterbliebenen im Nachhinein mit 20 Millionen DM insgesamt entschädigt, aber naja. Selbst Mercedes-Benz selbst gibt zu, dass sich die Praktiken der Häftlinge in den Fabriken wenig bis gar nicht von den KZs unterschieden haben. Die Lager wurden nämlich – wie könnte es anders sein – von der SS überwacht. (https://mercedes-benz-publicarchive.com/marsClassic/de/instance/ko/1944.xhtml?oid=4910141; Peer Heinelt, Die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiterinnen und -Zwangsarbeiter (1988) http://www.wollheim-memorial.de/files/995/original/pdf_Peer_Heinelt_Die_Entschaedigung_der_NS-Zwangsarbeiterinnen_und_-Zwangsarbeiter.pdf, https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag3738.html; https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/magazin/kultur/75-jahre-2-weltkrieg.html)
CEO Wilhelm Kissel ist übrigens laut Aussagen seines Nachfolgers bei Mercedes, Wilhelm Haspel, der spätere CEO, übrigens ein Gegner des NS-Regimes gewesen, aha. (Pohl, H., Brüninghaus, B., & Habeth, S. (1986). Die Daimler-Benz AG in den Jahren 1933-1945. Steiner., S.28)
Gut, das Problem hierbei ist, dass Kissel 1933 in die SS eintritt, sogar noch ein Jahr bevor er 1934 NSDAP Mitglied wird. Für alle die glauben, das wäre nicht richtig recherchiert, hier ist die Eintragung. (Pohl, H., Brüninghaus, B., & Habeth, S. (1986). Die Daimler-Benz AG in den Jahren 1933-1945. Steiner., S.28; Vierter von oben! – Dienstalterliste der Schutzstaffel der NSDAP, 1. November 1936 https://www.dws-xip.com/reich/biografie/1936/53.jpg
Die Fabriken sind zerstört, die Ressourcen knapp, und das Unternehmen muss von Grund auf wiederaufgebaut werden. Es dauert aber nicht lange und das Unternehmen hat sich wieder etabliert. Wie kommt das? Nun, Deutschland ist komplett am Boden, und jetzt fängt es wieder an zu wachsen. Allen voran die Auto Industrie und damit Daimler Benz. (http://www.wirtemberg.de/100-jahre-daimler-kriegswirtschaft.htm; Vor 75 Jahren stimmen die Alliierten der Wiederaufnahme der Pkw-Produktion zu: Ab November 1945 darf Daimler-Benz wieder Autos bauen - Classic - Mercedes-Fans - Das Magazin für Mercedes-Benz-Enthusiasten; https://www.welt.de/motor/news/article211554283/Mutige-Truemmer-Maeuse-und-froehliche-Friedenstauben-75-Jahre-Nachkriegsautos-fuer-das-Wirtschaftswunder.html )
Der legendäre Mercedes 300 - wegen seines prominenten Nutzers hatte der bald den Spitznamen: der „Adenauer“ oder „Adenauer-Mercedes“ - wird 1951 eingeführt, und wird ein Symbol für den Wiederaufstieg des Unternehmens. (https://bnn.de/mittelbaden/baden-baden/drei-adenauer-mercedes-beim-oldtimer-meeting-in-baden-baden)
Die Strategie trägt schon früh Früchte. 1954 kommt es zu einem bisherigen Sales Rekord von 1 Mrd. Mark. (https://group.mercedes-benz.com/company/tradition/company-history/1949-1960.html)
Soziale Marktwirtschaft, Ludwig Erhard, CDU, das deutsche Wirtschaftswunder, und so. Man hätte in eigentlich alles investieren können und ein Schweine Geld gemacht. (https://www.planet-wissen.de/geschichte/deutsche_geschichte/wirtschaftswunder/index.html)
Denn Daimler Benz kauft die sogenannte Auto Union. (Als die Marke mit dem Stern die mit den vier Ringen übernahm | NZZ)
Fokus aufs Wesentliche – und die Auto Union wird ab 1966 ein vollständiger Teil von Volkswagen, die sich ab dann damit rumärgern konnten. (https://www.volkswagen-group.com/en/the-history-of-the-brands-17668/the-history-of-audi-17672)
Im Jahr 2007 geht diese Ära zu Ende. Man kommt mal wieder zu dem Schluss: Lasst uns mal wieder auf das Kerngeschäft fokussieren. So ein Benz ist halt schon ein verdammt großartiges Auto. Chrysler wird mehrheitlich verkauft und aus dem ehemals Daimler-Benz bzw. DaimlerChrysler wird jetzt einfach die Daimler AG. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/geschichte/1995-2007.html; https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/daimler-und-chrysler-hochzeit-des-grauens-1.464777; https://www.zeit.de/online/2007/20/daimler-chrysler-verkauf)
Dieter Zetsche. Der Mann, der 100 Jahre zu spät für seinen Look geboren ist, oder vielleicht das Andenken von Carl Benz optisch auf ein neues Level heben will. (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/daimler-und-chrysler-hochzeit-des-grauens-1.464777)
So rückständig wie seine Gesichtsbehaarung ist er aber nicht: Zetsche führt Daimler erfolgreich in die Ära der Elektromobilität und betont Nachhaltigkeit. Selbst (Horst Seehofer) „Die Grünen“ laden Zetsche 2016 auf ihren Parteitag ein – obwohl er Mercedes CEO und damit Highperformer ist. (https://www.dw.com/de/dieter-zetsche-daimler-setzt-auf-e-autos/a-36377345; https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/daimler-chef-im-interview-wie-steht-es-um-die-elektroautos-herr-zetsche/13907888.html; https://www.n-tv.de/politik/Zetsche-hat-bei-Gruenen-schweren-Stand-article19078796.html)
Die Einführung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen sowie intelligente Technologien prägen seine Ära - beispielswiese durch so Autos wie den EQC. Auch wenn er sich gegen das Verbrenneraus wehrt, weil das noch am meisten Kohle abwirft, buttert er Milliarden in die Elektromobilität. (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/daimler-suv-eqc-mit-diesem-elektro-mercedes-will-dieter-zetsche-tesla-ueberholen/22995886.html)
Am 22. Mai 2019 wird Ola Källenius als Vorsitzender des Vorstands ernannt. (https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/unternehmensfuehrung/vorstand/kaellenius/#:~:text=Ola%20Källenius%20ist%20seit%20dem,Vorstands%20der%20Mercedes%2DBenz%20AG)
Das Branding war nämlich bisher suboptimal, Busse, LKWs und so weiter, die heißen alle Daimler – aber eine S Klasse auch. (https://youtu.be/IzCpdB0uR7c?feature=shared&t=10, Rechte: CNBC)
Ola denkt sich das ist keine clevere Idee und schlägt eine Namensänderung vor, die auch Chance auf Wertsteigerung für Stakeholder bietet. (Daimler’s Name Officially Changes To Mercedes-Benz On February 1 (motor1.com))
